Die Gründe dafür, sich am Genossenschaftsprojekt Pappel44 zu beteiligen, sind vielgestaltig. Hier stellen einige Mitglieder ihre Gründe vor:

Daniel (44, freischaffender Musiker): „Ich bin dabei, weil ich gerne in diesem Viertel wohnen bleiben möchte und nicht mein ganzes Leben lang ansteigende Miete zahlen will. Auf Grund der schon ziemlich hohen Preise hier kann ich solche Pläne mit dem Modell ‘Eigentumswohnung’ wohl nicht verwirklichen. Dann freue ich mich auf freundliches, hilfsbereites und respektvolles Miteinanderwohnen und auf demokratische Entscheidungsfindungen, flexible Problemlösungen beim Organisieren der Genossenschaft. Und mir gefällt natürlich sehr die Möglichkeit der Einflussnahme auf Planung der eigenen Wohnung (Größe, Grundriss, Material, Ausstattung etc.).”

Inga (39, Medizinerin) und Reinhard (44, Physiker) mit Maja (7), Lasse (5) und Smilla (0): “Wir sind bei dem Projekt dabei, weil wir gerne urban in der Stadt und trotzdem entspannt mit Kindern leben wollen. Der bespielbare und begrünte Innenhof, Gemeinschaftsräume und eine vertraute Hausgemeinschaft sind dafür aus unserer Sicht sehr gute Voraussetzungen. Und das alles noch innerhalb des S-Bahn-Rings in einem tollen Kiez!”

Jutta (40, Sozialarbeiterin) und Henning (42, Verlagsangestellter) mit Leonie (3): “Wir machen mit, weil uns das miteinander Leben in der Genossenschaft sowie das gemeinsame Gestalten und Entscheiden sehr wichtig sind. Zudem möchten wir gerne hier im Kiez bleiben, dabei aber einerseits nicht auf ewig Miete zahlen und andererseits auch nicht Makler, Investoren und Bauträger reich machen. Wichtig ist für uns, dass man – anders als bei den meisten Altbauten – von vornherein die größtmöglichen ökologischen Standards umsetzen kann.”

Anke (39, Krankenschwester) und Jochen (45, Journalist) mit Nele (15) und Jan (5): “Wir freuen uns schon jetzt auf die Zeit, in der der Prenzlauer Berg vielleicht etwas weniger angesagt ist als jetzt, dafür aber immer noch zentral gelegen, mit vielen schönen Ecken und interessanten Orten. Damit es uns hier dann immer noch gefällt, brauchen wir nette Nachbarn, denen etwas an dem Haus liegt, in dem sie wohnen. Wir brauchen außerdem eine bezahlbare Miete, die nach Möglichkeit nicht steigt, sondern sogar sinkt und Energiekosten, die uns nicht über den Kopf wachsen. Weil es eine solche Wohnung aber selbst beim freundlichsten Vermieter nicht gibt und weil man sie so, wie wir uns das wünschen, auch nicht kaufen kann, schaffen wir sie uns zusammen mit Gleichgesinnten eben selbst. Das macht zwar Arbeit, aber auch Spaß und birgt ganz nebenbei viele Möglichkeiten, wichtige Fragen von Anfang an mit zu entscheiden.”

Silke (68, Musiktherapeutin): “Ich habe mich für dieses Projekt entschieden, weil ich im Alter lieber das Leben um mich herum toben lassen möchte, anstatt “auf der grünen Wiese” meine Ruhe zu haben und weil für mich ein Miteinander im Leben immer wichtiger war als die eigene Selbstverwirklichung. Direkt vor der Haustür von Nr. 44 pulsiert das Leben, alles Wichtige ist fußläufig erreichbar. Die vielen Kinder im Projekt werden meinen Alltag bereichern, da bin ich mir sicher. Die ökologische Grundidee erleichtert zudem mein Gewissen, in Zukunft noch etwas besser mit den Ressourcen unserer Erde umgehen zu können als bisher.”

Anke (31, Grafikdesignerin und Illustratorin) und Thorsten (37, Bibliothekar) mit Juli (3) und Tilda (1): „Zentral gelegen, energieeffizient und ökologisch unter einem Dach mit Menschen, mit denen uns ein gemeinsames Projekt verbindet: das ist super. Was uns zusätzlich an dem Projekt begeistert, ist, dass wir hier im besten Sinne bürgerschaftlich etwas für die Innenstadt tun – nämlich bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und langfristig zu sichern. In Eigeninitiative und strukturell ohne die Möglichkeit, dass aus dem Haus und seinen Wohnungen später einmal Spekulationsobjekte werden.“